Im Studio Magazin, Ausgabe 2/2024, findet ihr einen Testbericht über die neuste Generation der SPL Channel-Strips – Channel One Mk3 und Track One Mk3. Hier bekommt ihr eine kurze Zusammenfassung.
Praxis und Klang:
„Mit dem Vorverstärker des Channel One kann man einfach von einem anderen Punkt aus in die Bearbeitung starten, die dann in vielen Fällen vorsichtiger oder eben auch etwas anders ausfällt, wenn von vornherein ein bereits ‚ästhetisch vorkonditioniertes‘ Signal anliegt.“
„Technisch betrachtet ist ein Hochpassfilter zur Unterdrückung von tieffrequenten Störungen immer eine einleuchtende Angelegenheit. Man merkt aber beim Channel One, dass Sperrfrequenz und Steilheit mit Bedacht gewählt wurden, denn die Stimme behält ihren natürlichen Grundton, wird aber bei eingeschaltetem Filter etwas ‚leichter‘ und von tieffrequenter Störenergie befreit, die die Signalamplitude unnötig belastet, was natürlich für alle von Mikrofonen eingefangenen Schallquellen gilt.“
„Die ‚Effektskala‘ reicht von der Andickung des Signals über eine Obertonanreicherung bis hin zur hörbaren Verzerrung. Wenn man es nicht übertreibt, profitiert fast jedes Signal von diesem Charakter. Einen De-Esser-Test zu machen, ist gar nicht so einfach, wenn man keine scharfen S-Laute erzeugen kann. Ich habe mich wirklich bemüht übertrieben zu zischen, doch der De-Esser ließ sich kaum davon beeindrucken. Selbst hohe Unterdrückungswerte klingen in keiner Weise gefärbt oder ‚bearbeitet‘, sondern erstaunlich natürlich.“
„Es erscheint durchaus sinnvoll, ein bereits gesättigtes Signal nicht durch die komplette Signalkette zu schicken, sondern das fertig bearbeitete Signal am Schluss noch geschmackvoll anzureichern. Mit der Taste ‚Tube Post‘ wandert die Röhrensättigungsstufe hinter den EQ vor die Ausgangsstufe.“
„Der Kompressor ist, wie schon erwähnt, auf maximal einfache Bedienbarkeit ausgelegt. Die programmadaptiven Zeitkonstanten lassen sich nach meiner Erfahrung nicht ‚reinlegen‘, sondern funktionieren auf perkussiven Signalen ebenso wie auf Keyboardflächen, Stimmen oder Gitarren. Eine irgendwie geartete Beschränkung beim Einsatz sehe ich da nicht.“
„Der EQ in seiner augenscheinlichen Schlichtheit ist ein sehr attraktives Bearbeitungsmodul, denn mit ihm gelingt auf einfachste Weise Wärme, Durchsetzungsvermögen oder Glanz, aber ebenso ein rundes, weiches Klangbild. Meiner Erfahrung nach ist das ein wirklicher Allrounder, der jedem Signal zu mehr Attraktivität, sprich Kraft, Wucht, Glanz, Kern, Substanz, Weichheit oder Schlankheit verhelfen kann.“
Fazit:
„Während der Track One in der Mk3 Version ausschließlich durch sein neues attraktives Äußeres in elegantem Schwarz und haptisch angenehme Aluminium-Reglern auf sich aufmerksam macht, wurde der Channel One Mk3 auch inhaltlich verbessert und neu ausgestattet. Der diskret aufgebaute Vorverstärker überzeugt durch sein vollendetes, sehr intimes Timbre und gewinnt natürlich enorm durch die Integration des Transient Designers und der Röhrensättigungsstufe.“
„In Kombination mit dem sehr unauffällig arbeitenden Kompressor und dem wirklich ‚schön‘ klingenden Equalizer wird der Channel One in der Mk3-Reinkarnation zu einem außergewöhnlich schlagkräftigen Frontend für den Einsatz in jedweder Studioumgebung.“
„Wer auf sein Budget achten muss jedoch nicht auf die Grundqualitäten eines SPL Channelstrips verzichten möchte, kann auf den etwa halb so teuren Track One Mk3 zurückgreifen. der mit seinem transparent-neutralen Mikrofonvorverstärker und der EQ/Kompressor-Kombi aus dem Channel One ähnlich attraktive Ergebnisse (mit weniger Extras) liefern kann.“
„Die Preise gehen angesichts der technischen Qualität, der guten Verarbeitung nebst attraktivem Erscheinungsbild und der jeweils gebotenen, gut durchdachten Funktionalität zweifelsfrei in Ordnung. Dabei ist der Channel One im All-Black-Design ein echtes Upgrade im Vergleich zu seinem Vorgänger, währen sich der Track One in der neuen Version durch das schicke Schwarz noch einmal als treues Arbeitspferd mit ,langjähriger Studioerfahrung‘ in Erinnerung bringen möchte.“
„Wir freuen uns auf mehr SPL-Technologie!“